Christina und Enrique unterwegs auf dem Jakobsweg
Schwabenweg
Sonntag, 9. September 2012 - Von Kreuzlingen nach Märstetten (15 km)
Ausgangspunkt ist der Bahnhof Kreuzlingen. Im östlichen Teil der Stadt findet man das sehenswerte Chorherrenstift. Im Ortsteil Emmishofen steht das alte Gasthaus “Grödelin”, eine ehemalige Pilgerherberge aus dem 17. Jahrhundert. Im Süden Emmishofens auf einer Anhöhe befindet sich die Heiligkreuzkapelle Bernrain, welche im 14. Jahrhundert am Jakobsweg erbaut wurde und einen weiten Blick über den Bodensee bietet. Ein kleines Stückchen weiter gelangt man über Schwaderloh zum Schloss Altenklingen, in dem einstmals adlige Pilger beherbergt wurden, welches heute jedoch leider nicht mehr besichtigt werden kann. Etwas absteigend gelangt man in das Dorf Märstetten. Hier kreuzten sich einst eine alte Römerstraße mit dem Pilgerweg von Konstanz nach Einsiedeln. Schon von Weitem sieht man den großen Turm der Jakobskirche, welche mit einer Sonnenuhr und wunderschönen Fresquen geschmückt ist. Ganz in der Nähe der Kirche findet man das Hohe Haus mit seinem schönen, alten Fachwerk, weiter am Ortsausgang grüßt das Gasthaus Kreuzstraße, eine alte Pilgerherberge.
Freitag, 14. September 2012 - Von Märstetten nach Münchwilen (18 km)
Ausgangspunkt ist der Bahnhof Märstetten. Von hier aus geht es weiter in südlicher Richtung nach Amlikon, welches seit dem Mittelalter als wichtiger Thurübergang gilt.Sehenswert sind hier das ehemalige Gasthaus “Adler”, welches Pilgern Unterkunft gewährte, und mehrere Gruppen alter Fachwerkhäuser. In Maltbach angelangt, trifft man auf das Restaurant “Biene”, welches im 18. Jahrhundert als Riegelbau erstellt wurde. Weiter den Hohlweg hinauf, erreicht man den Weiler Kaltenbrunnen und die Jakobskapelle. Es lohnt sich, einen kurzen Abstecher von drei Kilometern nach Lommis zu machen. Dort befindet sich die Jakobskirche mit ihrer Iddakapelle. Nach Überquerung des Baches Lauche vor Affeltrangen, schlägt man den kleinen Fußweg nach Südwesten weiter in Richtung Lommis ein. Auf dem Jakobsweg pilgernd, erreicht man schließlich das nächste Dorf, Tobel. Dort begegnet man der im 13. Jahrhundert gegründeten Johanniterkomturei, welche, im Sinne des Ritterordens, erkrankte Pilger auf ihrem Weg nach Einsiedeln wieder gesund pflegte. Daneben befindet sich der mittelalterliche Kirchturm und die Pfarrkirche. Südlich von Tobel gelangt man an den Weiler St. Margarethen, wo man auch die schöne Kapelle St. Margaretha vorfindet. Der Murg entlang erreicht man Münchwilen.
Donnerstag, 29. Mai 2014 - Von Münchwilen nach Steg (21 km)
Ausgangspunkt ist der Bahnhof der Frauenfeld-Wil Bahn. Weiter südlich, bei Oberwangen, erreicht man die auf einem Hügel gelegene Martinskapelle. Ganz in der Nähe findet sich die kleine Wallfahrtskirche Dreibrunnen und die Stadt Wil mit sowohl kirchlichen als auch weltlichen Bauwerken aus der mittelalterlichen Zeit. Weiter auf dem Jakobsweg folgt das Klosterdorf Fischingen mit der ehemaligen Pilgerherberge “Zum Sternen” und der gegenüberliegenden alten Schmitte. Fischingen liegt im südlichsten Teil des Thurgaus, bereits am Nordfuß des später folgenden Hörnlis. Sehenswert ist vor Allem das schöne Benediktinerkloster St. Johann, welches einst vom Konstanzer Bischof gegründet wurde und später, nach seiner Zerstörung, durch die Zürcher neu aufgebaut wurde. Barocke Konventbauten und die im Kloster befindliche Iddakapelle laden den Pilger ein, hier zu verweilen und ebenso einen Blick sowohl auf die prachtvolle Orgel als auch auf die vergoldete Marienstatue zu werfen. Weiter auf dem Weg von Fischingen nach Steg, gelangt man an den Weiler Au, dessen Pfarrkirche St. Anna über ein Bild der Heiligen Idda verfügt. Aufwärts steigend passiert man wunderschöne mit Blumen geschmückte Bauernhäuser aus alter Zeit. Eine herrliche Aussicht genießt man in Allenwinden, einem Weiler, wo auch die alte Pilgerherberge “Zum Kreuz” zu finden ist. Nach einem Marsch über sanfte Hügel kommt man dem Hörnli immer näher, wo auch der höchste Punkt des Pilgerweges bei 1133 m über dem Meeresspiegel liegt. Das Hörnli liegt im überaus reizvollen Hinterthurgau und wird auch “Tannzapfenland” genannt. Kurz vor dem Gipfel verlässt man den Kanton Thurgau und befindet sich alsbald im Zürcher Oberland. Hier genießt man einen prächtigen Blick auf das Säntis-Massiv und die Voralpen. Auf dem Abstig nach Steg kommt man an der alten Pilgerherberge “Zum Steg” vorbei, dahinter gelegen das alte Doktorhaus Steg aus dem Jahre 1690, welches als Apotheke und Arztpraxis diente.
Freitag, 30. Mai 2014 - Von Steg nach Rapperswil (22 km)
Von Steg aus wandert man zunächst rechts und ab Schmittenbach links der Hauptstraße entlang. In Fischental, gelegen im oberen Tösstal am Übergang ins Jonatal, befindet sich, am Talhang etwas erhöht, die Pfarrkirche St. Gallus, die jedoch nur zu Gottesdienstzeiten begehbar ist. Weiter auf einer schmalen Straße entlang einer sehr schönen, schilfbewachsenen Ebene, gelangt man dann nach Gibswil. Von dort aus wandert man auf der Hauptstraße bis nach Ried, wo sich auch die im 18. Jahrhundert erbaute Pilgerherberge “Zum weißen Kreuz” befindet. Am Ortsende angelangt, führt ein rechter Hang zu einem sehr aussichtsreichen Höhenweg hinauf. Es geht weiter über den schönen Weiler Bühl, Hub, Dieterswil und Tännler in Richtung Wald. Ein Weiter Blick über den Zürichsee und die Alpen erschließt sich dem Wanderer hier. Wald ist mit seinen 8500 Einwohnern der heutige Hauptort der Region, da hier bereits im 15. Jahrhundert die textile Heimarbeit florierte und sich später dann im Tal mehrere Fabriken ansiedelten. Hier findet sich noch heute der alte Bahnhof, der der im Jahre 1876 erbauten Tösstalbahn Station bot. Oberhalb von Wald führt der Pilgerweg an der alten Herberge “Dändler” vorbei. “Zum roten Schwert” gelangt man des Weiteren über den schönen Weiler Blattenbach. Weiter absteigend quert der Pilger einen kleinen Tobel und folgt daraufhin einem idyllischen Forstweg. Hat man den Weiler Töbeli passiert, kommt man links abwärts auf einen breiter begehbaren Pilgerweg. Nach Überqueren der Straße nach Dürnten und der Bahnlinie Wald-Rüti geht es nun zu einem Abstieg ins Tal der Jona hinunter, alles über einen Treppenweg miteinander verbunden. Hier gibt es die ehemaligen Gebäude der Herberge “Pilgersteg” zu sehen, welche heute als Lager- und Gewerbehallen dienen. Eine weitere alte Herberge findet sich in Fägswil. Weiter geht es nun über das Moos und durch den heimeligen Aspenwald. Schon bald darauf erreicht man die Kantonsgrenze Zürich-St. Gallen. Ein letzter Weg der dritten Etappe ist der Pilgerweg über Jona nach Rapperswil, der den Wanderer dort mit dem herrlich gelegenen Zürichsee empfängt.