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Camino Frances 2024 mit Sepp und Johann

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26. August 2024 - Anreise nach Pamplona

Frühmorgens um 02:45 schon weckt mich der Handywecker. Wir müssen ja um 6 Uhr am Flughafen Zürich sein. Taxi Christina fährt mich zusammen mit Johann zum Bahnhof St.Gallen. Sepp, der weiter weg wohnt, wird von seiner Schwester nach St.Gallen gefahren. Mit der Bahn geht's weiter wo wir pünktlich am Flughafen einfahren. Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle steuern wir zuerst auf ein Restaurant zu und geniessen Gipfeli und Kaffee. Pünktlich melden wir uns zum Boarding am IBERIA-Schalter und ergattern einen Platz zuhinterst ohne Fenster. Ja, diese 2 Stunden überleben wir auch ohne Fenster. Mit 20 Minuten Verspätung startet der Airbus Richtung Madrid. Bei diesem riesigen Flughafen angekommen, haben wir viel Zeit für einen Mittagslunch. Anschliessend begeben wir uns nach 15-minütigem Fussmarsch zur U-Bahn die uns mit einer 5-minütigen Fahrt zum Terminal T4S führt. Weil wir aber ins T4 müssen geht's weiter, wieder mit der U-Bahn an den richtigen Ort. Nach einer weiteren 15-minütigen Wanderung erreichen wir endlich den Einstiegort, wo wir gleich zum Weiterflug nach Pamplona umsteigen. Mit der Air Nostrum fliegen wir mit einem eleganten Jet an unseren Zielort. Dort fahren wir mit dem Taxi zum Hotel wo die Bikes schon parat stehen. Anschliessend machen wir einen Stadtbummel, wo wir u.a. auch einen Pilgerstempel in der Kathedrale ergattern. Mit Häppchen, Schlummertrunk und Lagebesprechung geht der Tag zu Ende. Schon um 21 Uhr landen wir im Bett. Gute Nacht!

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​27. August 2024 - Pamplona bis Estella

​Wetter: Sonnig/Warm. Gleich nach dem Frühstück im Hotel Maison Ave starten wir zu dieser ersten Etappe. Vorher macht ein aufmerksamer Passant noch ein Foto von uns vor dem Hotel. Dieses Teilstück fahren wir meistens auf dem Camino. Es sind schon viele Pilger unterwegs. Auf einem Schotterweg lenken wir unser Bike Richtung Perdon-Pass. Bei Zariquiegui führt uns ein ruppiger, schmaler Weg zum "Alto de Perdon".  Aber wie heisst es doch so schön: Wer sein Fahrrad liebt der schiebt! Sepp zieht es vor auf dem Sattel sitzen zu bleiben, um wenig später im tiefen Kies im Stillstand einen Salto rückwärts in einen weichen Dornenbusch zu machen. Hilfsbereite Pilger helfen ihm wieder auf die Beine. Die wunderschöne Aussicht nach Pamplona entschädigt uns für die Strapazen. Ein Velopilger aus Uruguay erzählt uns von seinem Abenteuer hierher. Weil der Weg hinunter nach Puente la Reina mit dem Bike sehr schwer befahrbar ist, ziehen wir es vor, die normale Strasse hinunter zu fahren. Weiter unten machen wir einen Umweg zur "Iglesia de Santa María de Eunate". Nach der Besichtigung fahren wir weiter zum kleinen Städtchen "Puente la Reina". Dort angekommen pedalen wir über die berühmte sechsbogige Brücke. Nach Maneru und Cirauqui erreichen wir Estella, wo wir im Hospederia Chapitel übernachten. ​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

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​28. August 2024 - Estella bis Logroño

​Wetter: Sonnig/sehr heiss. An diesem Morgen nehmen wir diese Etappe mehrheitlich auf dem Camino in Angriff. Wir sehen viele Velopilger aus aller Welt. Auch Fusspilger sind wieder viele unterwegs. Bald erreichen wir das Benediktinerkloster Santa Maria la Real de Irache. Aus dem am Wegrand aufgestellten Brunnen sprudelt nicht nur erfrischendes Wasser, sondern auch kostenlos der Wein der Klosterkellerei. Beim Probieren rümpfen Sepp und Johann die Nase. Sepp meint: Den würde ich nicht kaufen. Bald erreichen wir, nach einer einsamen Fahrt durch die von Hügelketten gesäumte und farbenfrohe Felder Landschaft, das Städtchen Los Arcos. Das herausragendste Gebäude von Los Arcos ist die Kirche Santa Maria. Wir fahren weiter. In Viana machen wir einen Pausenhalt und geniessen ein "Cerveza sin alcohol". Auf dem weiteren Weg stoppen wir bei der Tochter von Donna Felisa, die kurz vor Logroño, den Pilgern in Nachfolge ihrer Mutter schöne Stempel in den Pilgerausweis drückt. Sie erzählt uns, dass ihre Mutter vor 3 Jahren verstorben ist.  Ultreia und schon fahren wir in Logroño ein. Dort checken wir im Hotel Murrieta ein. Beim Abendbummel in der Altstadt besichtigen wir die Kathedrale, wo wir einen schönen Pilgerstempel bekommen.

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​29. August 2024 - Logroño bis Santo Domingo de la Calzada

​Wetter: Regen/Bewölkt/Sonnig. Trotz Regenwetter fahren wir auf dem Camino. Das bekommen wir bald zu spüren. Ausgeschwemmte, dreckige, glitschige und steile Wege mit Gräben bezwingen wir. Zum Teil auch zu Fuss. Zwischendurch ist der Weg asphaltiert. Vorbei an Rioja-Reben geniessen wir die weitere Fahrt. Am frühen Nachmittag treffen wir am Zielort ein. Berühmt wurde Santo Domingo de la Calzada durch das Hühnerwunder. Beim Besuch der Kathedrale sehen wir die Fütterung der Hühner. Dabei bekommen wir die Tiere nicht auf den Fotoapparat. Der Pfleger hat das bemerkt und lädt uns spontan ein, hinauf zu den Hühnern zu gehen. Dabei gibt's ein Foto von hinten in voller Grösse. Beim Nachtessen in einer Pizzeria geniessen wir kein Poulet, sondern Lammkoteletts. Wir schlafen in der Hospederia Cisterciense. In der Nacht zieht ein heftiges Gewitter über die Stadt.

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​30. August 2024 - Santo Domingo de la Calzada bis  San Juan de Ortega

​Wetter: Bewölkt/Neblig/Sonnig. Auch heute sind wir grösstenteils auf dem Camino unterwegs. Dabei treffen wir einen auffälligen Pilger der aus Tschechien losgewandert ist. In Belorado kommen wir bei der Alberge vorbei, die von den "Freunden des Jakobsweges Schweiz" betrieben wird. Dabei kommen wir mit den Hospitaleros ins Gespräch. Ein platter Pneu meldet sich bei mir. Ich lasse den mitgelieferten "Klebespray" in den Schlauch. Und siehe da, er hält dicht. Weiter geht's z.T. über schwer befahrbare Wege nach San Juan de Ortega. Dort checken wir im "Rural Accommodation La Henera" ein. Hier ist Kleider waschen angesagt. ​

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​31. August 2024 -  San Juan de Ortega bis Burgos

​Wetter: leicht Bewölkt. Heute ist aktiver Ruhetag angesagt. Es geht viel abwärts und wir erreichen Burgos im Eiltempo. Wir haben viel Zeit für einen Bummel durch die Altstadt. Nach der Besichtigung der Kathedrale bekommen wir noch den Pilgerstempel in den Pilgerpass gedrückt. Es ziehen Gewitterwolken auf und wir laufen schnell zu unserem Hotel "Corona de Castilla". Dort angekommen giesst es in Strömen. Wegen dem Regen bleiben wir im Hotel und geniessen dort das Nachtessen. Nach dem Dessert gibt's noch den obligatorischen "Carajillo".

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1. September 2024 - Burgos bis Castrojeriz 

Wetter: Sonnig, am Morgen kühl. Wiederum sind heute viele Pilger unterwegs. Kurz nach Burgos, in Rabé de las Calzadas, besichtigen wir eine schöne Kapelle. Dort empfängt uns eine Nonne und überreicht uns ein Medaillon. Dazu gibt sie uns den Pilgersegen. Weiter unterwegs treffen wir einen deutschen Velopilger der schon 15 Jahre in der Schweiz lebt. Eigentlich ist er zu Fuss auf dem Camino, weil ihm aber das Knie zu schaffen macht, hat er kurzerhand ein E-Bike gemietet und beabsichtigt so in Santiago anzukommen. Einige Höhenmeter bringen auch uns arg ins Schwitzen. Auf dieser Strecke gibt es für einmal nur wenige Sehenswürdigkeiten. So z.B. die Kirchenruine in San Anton oder die Stiftskirche Virgen del Manzano in Castrojeriz. In Castrojeriz angekommen checken wir in der Unterkunft "La Posada" ein. Dort genehmigen wir an der Bar eine verdiente "Caña" mit lustigen Gesprächen mit dem Personal. Beim Abendbummel erblicken wir eine Bergkette und sehen was uns morgen erwartet.

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2. September 2024 - Castrojeriz  bis Carrion de los Condes

Wetter: Sonnig, am Morgen kühl. Nach dem feinen Frühstück verlassen wir Castrojeriz immer den gelben Pfeilen folgend. Vor uns liegt der langerstreckte Bergrücken des Mostelares. Nur noch wenige Meter können wir das gemütliche Fahren auf einem guten Feldweg geniessen. Dann führt uns der Weg über einen steinigen, ausgewaschenen und steilen Anstieg (12 %) auf den höchsten Punkt des Mostelares. Nach ca. 1,3 km Aufstieg entschädigt uns ein grossartiger Rundblick auf die weite Ackerlandschaft für diese Strapazen. Ultreia! In der Alberge San Nicolas, die direkt am Weg steht, ergattern wir einen Pilgerstempel. Dabei offeriert uns die Hospitalera einen Kaffee. Herzlichen Dank! Der Weg bringt uns bald an den Kanal von Kastillien, an dessen linkem Ufer es auf einer schön zu befahrenen Sandpiste bis Fromista weitergeht. Dort machen wir die Mittagspause und holen in der Kirche "San Martin" einen schönen Pilgerstempel. Von hier bis zu unserem Tagesziel Carrion de los Condes verläuft der Weg langweilig an der Landstrasse. Heute übernachten wir im könig­lichen Kloster von San Zoilo in Carrión de los Condes, seit 1992 ein romantisches Hotel.

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3. September 2024 - Carrion de los Condes bis Burgo Ranero

Wetter: Bewölkt, kalt, später Sonnig warm. Vor dem Start treffen wir im Veloraum eine Mutter mit ihrer Tochter aus Mexico. Sie erzählen, dass sie abwechselnd zu Fuss und mit dem E-Bike auf dem Camino unterwegs sind. Wie jeden Tag erblicken wir wieder viele Pilger. Bis Sahagun fahren wir mehrheitlich auf dem Camino. Dort gibt's die Mittagsrast, direkt beim Stein wo die Tafel "Centro del Camino" angebracht ist. Ab Sahagun geht es parallel neben dem Camino auf einem geteerten Strässchen nach El Burgo Ranero. Im Hotel "Rural Piedras Blancas" checken wir ein. Bei einem kühlen Bier in einem nahegelegenen Restaurant lernt Sepp eifrig spanisch aus dem Übersetzungsbüchlein.

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4. September 2024 - Burgo Ranero bis León

Wetter: Sonnig, am Morgen kühl. Heute haben wir wieder einen aktiven Ruhetag, denn die Route führt uns mit einer Länge von 38 km relativ schnell nach León. Wir fahren die ganze Strecke auf einer Asphaltstrasse die immer neben dem Camino verläuft. Wir durchqueren die Orte Religiös, Mansilla, Villarente, Arcaueja, und Valdelafuente. In León fahren wir direkt zum Hotel La Posada wo wir diese Nacht schlafen werden.  Nach dem Checkin schlendern wir in die Altstadt und besichtigen zuerst die gotische Kathedrale Santa Maria de la Regla. Am frühen Abend gibt's Spaghetti-Bolonaise zum Z'nacht. Anschliessend bummeln wir im Stadtzentrum und geniessen eine kühle "Caña" mitten unter vielen Touristen.

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5. September 2024 - León bis Astorga

Wetter: Bewölkt, Sonnig, Bewölkt kalt. Wegen den vielen Pilgern fahren wir zuerst auf der Strasse bis kurz vor Hospital de Orbigo. Zuerst überqueren wir den Rio Orbigo die berühmte "Puente de Órbigo". Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und sie ist heute so restauriert, dass ihr Alter kaum noch zu erkennen ist. Die Brücke überquert mit 19 Bögen das Tal des Flusses Órbigo. Abseits der verkehrsreichen Landstrasse bewegen wir uns auf breiten, steinigen Lehmwegen auf dem Camino nach Astorga. Unterkunft im Hotel Gaudi direkt neben der Kathedrale und dem Bischofspalast. Während dem Stadtbummel kaufen Johann und ich in einem nahegelegenen Fahrradgeschäft Beinlinge für die kommenden kalten Tage.

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6. September 2024 - Astorga bis Molinaseca

Wetter: Sonnig, Bewölkt sehr kalt. Schon um 9 Uhr starten wir bei ca. 5 Grad. Heute fahren wir den ganzen Tag auf der Strasse. In Santa Catalina machen wir eine Kaffeepause. Wir durchfahren die Orte El Ganso, Rabanal del Camino, Foncebadon und erreichen nach einer schönen Bergfahrt das "Cruz de Ferro" wo wir einen mitgenommenen Stein ablegen. Wegen der Kälte fahren wir die lange Abfahrt durch bis Molinaseca. Dabei kommen wir u.a. bei den schönen Dörfchen Manjarin und El Aceba vorbei. In Molinaseca erwartet uns schon der freundliche Gastgeber aus Lettland und serviert gleich eine einfache Verpflegung. Beim anschliessenden Spaziergang durch das Dorf entdecken wir die zwei Mexicanerinnen mit Sack und Pack. Sie mussten noch weiter bis Ponferrada. In einer Pizzeria genehmigen wir eine Pizza und ein Glas "Vino Tinto". 

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7. September 2024 - Molinaseca bis Ambasmestas

Wetter: Regen, Sonnig, kalt. Trotz Regen fahren wir wieder um 9 Uhr los. In Ponferrada hat es aufgehört zu regnen. Wir folgen den gelben Pfeilen zur Templerburg. Hier machen wir eine Kaffeepause. Weiter geht's zur Stadt raus und dann auf der CHMS-1 bergauf und leicht bergab durch Weinberge und Felder. In Villafranca de Bierzo machen wir die Mittagsrast. Bald erreichen wir Ambasmestas wo wir vor dem mühevollen Aufstieg nach O Cebreiro übernachten. Im schmucken Hotel CTR Ambasmestas checken wir ein und geniessen das wunderschöne Zimmer. Beim Abendspaziergang entdecken wir auf einer Strasse Schriftzüge, Namen von Radrennfahrern. Vor wenigen Tagen war da die spanische Landesrundfahrt "La Vuelta" zu Gast. Mit Schweinerippchen und einem feinem Glas Wein beim Abendessen beenden wir diesen Tag.​

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8. September 2024 - Ambasmestas bis Sarria

Wetter: Sonnig, kalt. Heute starten wir um 9.30 Uhr. Um einiges härter als der Rabanal-Pass gestaltet sich der Weg über den Cebreiro-Pass. Doch nur Mut. Bis Las Herreras trampen wir uns langsam warm. Ein Fahrverbot auf der normalen Strasse zwingt uns auf die kürzere aber steilere Strecke. Wir schalten ein paar Gänge zurück und kämpfen uns die nächsten km Höhenmeter um Höhenmeter zum Dorf O Cebreiro hoch. Eine wunderschöne Strecke wo sich noch ein paar andere Radpilger hoch quälen. Oben angekommen, stellen wir fest, dass wir nicht die einzigen da oben sind. Viele Einheimische und Touristen mit Autos und Cars erblicken wir bei der Dorfeinfahrt. Es herrscht ein Markttreiben und alle Strässchen sind verstopft mit Leuten. Wir zwängen uns bis zur Kirche vor. Dort kommen wir mit einem Schweizer Ehepaar ins Gespräch. Sie sind auch Radpilger und von Lourdes aus gestartet. In der Kirche findet eine Messe statt. Trotzdem verkauft ein Kapuziner Kerzen und macht Stempeleinträge. Vor der Weiterfahrt ergattern wir noch einen Kaffee in einer Bar am Dorfrand. Bevor wir ins Tal rauschen, müssen noch einige Anstiege überwunden werden. Beim Pilgerdenkmal am Alto San Roque treffen wir wieder das Schweizer Ehepaar. Wir machen gegenseitig Fotos. Endlich nach etwa 3 km, können wir unsere Räder bis Triacastella laufen lassen. Wegen der Kälte hält sich das Vergnügen in Grenze. Ab Samos sind wir bis Sarria fast alleine unterwegs. Herrlich. Nach dem Zimmerbezug im Dp Centro Historico suchen wir ein Plätzchen fürs Nachtessen. Dabei sehen wir wieder das Schweizer Ehepaar. 

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9. September 2024 - Sarria bis Palas de Rei / Pidre

Wetter: Am Morgen dichter Nebel, stark Bewölkt, sonnige Abschnitte. Frühstück gibt's im nahegelegenen Restaurant. Heute fahren wir wegen dem hohen Pilgeraufkommen die ganze Strecke auf der Strasse. In Portomarin machen wir direkt neben der "Iglesia San Nicolas" eine Kaffeepause. Da treffen wir wieder das Schweizer Ehepaar und eine französische Radpilgerin, deren wir öfters auf dem Weg begegnet sind. Weiter geht's nach Palas de Rei. Am Ortseingang finden wir eine Autowaschanlage wo wir unsere dreckigen Velos reinigen. Weil wir hier keine Unterkunft finden, verlassen wir den Camino und steuern in auf verkehrsarmen Strässchen Pidre zu. Pidre ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Palas de Rei. Es ist ein verstecktes Juwel, das viele Reisende noch nicht entdeckt haben. Die Gegend ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, die von Bergen, Flüssen und Wäldern geprägt ist. Wir finden ein wenig abgelegen unser Hotel "A Parada das Bestas". Dort werden wir von Maria ganz herzlich empfangen. Sie zeigt uns das 300 Jahre alte Bauernhaus von innen und aussen. Auch ein Pool ist vorhanden. Der kleine Umweg hierher hat sich gelohnt.

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10. September 2024 - Pidre bis Arzua

Wetter: Bewölkt, kühl. In einem dichten Eichen- und Eukalyptuswald steuern wir wieder dem Jakobsweg zu. Abwechselnd fahren wir auf der Strasse und auf dem Camino. Wir radeln u.a. durch die Orte Melide und Rendos. Auf diesem Abschnitt sehen wir auch mehrere auffällige kleine Häuschen, die Galizischen Kornspeicher. Bald erreichen wir Arzua. Dort melden wir uns in der Pension Rua zur Übernachtung an. Beim Mittagslunch genehmige ich mir den ersten "Pulpo Callego" auf dieser Reise. Beim Stadtbummel gibt's nicht viel zu sehen. Nach dem Nachtessen und dem oblig. Schlummertrunk inkl. "Carajillo", geht's zur Nachtruhe wo wir von der morgigen Ankunft in Santiago träumen.

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11. September 2024 - Arzua bis Santiago de Compostela

Wetter: Bewölkt, neblig, leicht bewölkt, sonnig. Wir wagen uns noch einmal Camino Feeling zu schnuppern. Aber nach kurzer Zeit lenken wir unsere Räder fluchtartig der Strasse zu. Bei dieser Massenvolkswanderung ist ein Durchkommen schwierig. Ja, die letzten 100 km haben es in sich. Da sind ganze Schulklassen und Pilger mit Tagesrucksäcken unterwegs um die beliebte Compostela zu erhalten. Das hat für mich leider nichts mehr mit Pilgern zu tun. Weiter geht's auf der Strasse und wir kommen zum Monte do Gozo. Da wo früher das Denkmal stand, ist heute nur noch ein grüner Hügel zu sehen. Der erste Blick nach Santiago bleibt uns verwehrt, weil die Stadt vom Nebel umhüllt ist.  Nach der kurzen Rast geniessen wir die letzten 5 Kilometer. Die Spannung steigt und schon sehen wir die Ortstafel von Santiago. Noch ein paar Strassen bis zur Altstadt und tatsächlich, die Altstadt von Santiago de Compostela empfängt uns mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre. Der Anblick der gigantischen Kathedrale von Santiago de Compostela und die lebhafte Stimmung, die durch die vielen Pilger in dieser Stadt entsteht, entschädigen für alle Strapazen (760 km und 8600 Höhenmeter). Nachdem wir die unvergesslichen Eindrücke halbwegs verarbeitet haben, gehen wir sofort zum Pilgerbüro, um unsere hart verdiente Urkunde abzuholen. Zu unserem Erstaunen, wir haben mit vielen Pilgern gerechnet, können wir praktisch durchlaufen. Dann übergibt uns eine freundliche Mitarbeiterin des Büros die Urkunde gegen Vorweisung des Pilgerpass, den wir auf der Reise mit einer schönen Stempelsammlung füllten. Nach der Bike-Abgabe gehen wir sofort zurück zum Plaza del Obradoira, wartet doch eine Überraschung auf Sepp und Johann. Wir begrüssen Christina die den Camino Ingles gelaufen ist. Das Timing hat geklappt und die Überraschung ist gelungen. Nach den Umarmungen und dem Mittagessen beziehen wir unser Zimmer im Hotel San Lorenzo. Anschliessend verweilen wir uns im nahegelegenen Park und in der Altstadt. Abends um 22.30 Uhr stehen wir bereit für die gebuchte Besichtigung der Kathedrale. Nach dem Besuch des Grabes und der Umarmung von Jakobus dürfen wir ganz nach vorne in den Chorraum gehen. So nahe waren wir noch nie beim Botafumeiro und dem Altar. Ein besonderes Erlebnis. Anschliessend gibt's noch einen Schlummertrunk bevor wir todmüde ins Bett fallen.

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12. September 2024 – Ausflug Finisterre / Muxia

Wetter: leicht bewölkt, sonnige Abschnitte. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den 15-minütigen Marsch zum Abholort. Kaum angekommen, fährt schon der Car der «Galicien Travels» daher. Der Chauffeur weisst uns ohne Ticketkontrolle in sein Fahrzeug. Bald bemerken wir, dass wir im falschen Bus sitzen. Nach intensiven Abklärungen heisst es, dass es die gleiche Tour ist wie mit dem anderen Bus. Wir können sitzen bleiben. Also los geht’s. Der Reiseleiter erklärt uns die Reise (leider nur auf Spanisch und ein bisschen auf Englisch. Dieser Ausflug, der Natur und Kultur verbindet, ist ideal, um einen Tag lang einige der repräsentativsten Orte des Jakobswegs nach Finesterre zu entdecken, dem antiken Ende der römischen Welt und der natürlichen Verlängerung des Jakobswegs nach Santiago de Compostela.

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​​Ézaro-Wasserfall

Wir besuchen den Ézaro-Wasserfall, einen Ort von unglaublicher Schönheit, der in den Bergen liegt und viele Legenden birgt. Er ist der einzige Wasserfall in ganz Kontinentaleuropa, der direkt in den Ozean mündet.

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Kap Finisterre

An diesem Punkt sehen wir das berühmte „Ende der Welt“ der alten Römer, das mit dem Kap Finisterre zusammenfällt. Der Tourenguide macht ein Foto von uns am 0-km Stein. Wir laufen weiter zum Leuchtturm und werfen einen Blick auf die "Costa da Morte».

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Muxía – Santuario da Virxe da Barca

Ein Halt für viele Pilger: Die Wallfahrtskirche Virxe da Barca, die der Kraft des Ozeans gegenüberliegt und wo man die verschiedenen und berühmtesten Steine dieses Ortes sehen kann, die voller Legenden über die Ankunft des Apostels Santiago sind.

 

Mittagsrast im Herzen des Dorfes Muxia. Wir geniessen die lokale Gastronomie mit vielen Restaurants.

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Ponte Maceira

Einer der wichtigsten Punkte auf dem Jakobsweg für die Pilger, die nach ihrer Ankunft in Santiago de Compostela beschließen, ihre Reise bis zur Küste von Finisterre fortzusetzen. Hier finden wir eine alte Brücke, die über den Fluss Tambre gebaut wurde. Ein schöner Ort, ein obligatorischer Halt auf dem Weg nach Finisterre.

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Santiago de Compostela

Zurück in Santiago schliessen wir diese Reise mit einem Schlummertrunk ab.

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13. September 2024 - Heimreise

Die Vueling fliegt uns sicher nach Zürich und die SBB fährt uns schliesslich nach Hause.

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